Projekt Beschreibung

Plastik vermeiden, Strand genießen

Ein kühles Eis in der Hitze am Strand, danach noch eine Portion Pommes – und schon liegt der Plastikmüll im Sand. Mit dem Projekt »Kein Plastik bei die Fische« wollen die Hansestadt Rostock, das Umweltamt und die Tourismuszentrale das Bewusstsein für nicht abbaubaren Müll am Strand von Warnemünde und Markgrafenheide erhöhen.

In Warnemünde gibt es in Strandnähe 21 Gastronomiebetriebe, 14 von ihnen haben 2018 auf plastikfreies Besteck und Geschirr aus Pappe bzw. Maisstärke umgestellt. Und das freiwillig, freut sich Rostocks Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus: »Bei der Masse der Gastronomen ist ein riesengroßes Umweltbewusstsein vorhanden. Allen waren die Horrorbilder der Müllwirbel im Pazifik bekannt.« Mit der Umstellung soll verhindert werden, dass noch mehr Kunststoff ins Meer gelangt. Eine Plastikflasche beispielsweise braucht 450 Jahre, um zu verrotten. Schlucken Meereslebewesen die Teile, können sie bei vollem, mit Kunststoff gefülltem Magen verhungern. Wird der Kunststoff in Kleinstpartikel, sogenannte ­Mikroplastik zersetzt, ist er nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern auch für den Menschen, zeigen Studien.

Mit Ablauf der Saison 2018 wird ausgewertet, wie gut das plastikfreie Geschirr angenommen wurde. 2019 möchte Holger Matthäus die Maßnahme für alle Gastronom*innen verpflichtend machen. Der begeisterte Strandgänger ist schon jetzt von ihrem Erfolg überzeugt: »Ich bin fast jeden Tag am Strand und empfinde ihn bereits als sauberer.«

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Das 14. Nachhaltigkeitsziel umfasst unter anderem, dass bis 2030 …

  • alle Formen der Meeresverschmutzung, insbesondere Meeresmüll  und Nährstoffbelastung, verhütet und erheblich verringert werden.

  • die Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig bewirtschaftet und geschützt werden.

  • die Fangtätigkeit wirksam geregelt und damit die Überfischung beendet wird.

  • bestimmte Formen der Fischereisubventionen untersagt werden.

Was bedeutet das für Mecklenburg-Vorpommern?

Die Ostsee ist für uns Erholungsort, Verkehrsweg, Wirtschaftsfaktor – und sie ist zugleich ein gefährdetes Ökosystem. Eine nachhaltigere Landwirtschaft kann den hohen Nährstoffeintrag reduzieren, der für die Bildung sauerstoffarmer »Todeszonen« in der Ostsee mitverantwortlich ist. Fisch aus nachhaltigem Fang schont nicht nur die Meere vor unserer Küste, denn über 87 % unseres Fischbedarfs werden importiert.

Damit Mikroplastik nicht ins Meer und in unsere Nahrungskette gelangt, können wir auf Produkte mit Mikroplastik in Kosmetik, aber auch auf Textilien wie Fleecejacken verzichten. Dabei hilft auch die Stärkung von Bus und Bahn, denn der Abrieb von LKW- und PKW-­Reifen ist bei uns die größte Quelle für Mikroplastik im Wasser. Der Schiffsverkehr muss durch neue Antriebe und Filtereinsatz sauberer werden. Außerdem brauchen wir mehr Sicherheit, etwa durch eine Lotsenpflicht für die enge Kadetrinne, um die Gefahr von Ölkatastrophen zu verringern.

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