Projekt Beschreibung

Wissen miteinander teilen

Seit 2013 berät die GIZ Vietnam hinsichtlich erneuerbarer Energien. Zusammen mit staatlichen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Mecklenburg-Vorpommern wurde 2017 das Projekt »Energiewende in Partnerschaft« initiiert, das auf den Aufbau und die Vertiefung von Beziehungen zur Provinz An Giang zielt.

Sechs Fachkräfte aus Vietnam kamen bereits für eine ­zweiwöchige Summer School der Universität Rostock mit anschließender ­Hospitation in lokalen Unternehmen nach Mecklenburg-Vorpommern. Auch vietnamesische Politiker*innen machten sich ein Bild vom Potenzial regenerativer Stromerzeugung. Im internationalen Austausch der Kolleg*innen wird in den kommenden Jahren ein visionäres Programm entstehen.

Um dem steigenden Energiebedarf des Landes zu begegnen, soll zum einen Solarstrom und zum anderen Strom aus Abfall in Biogasanlagen erzeugt­ ­werden  – Letzteres vor allem unter Nutzung der auf den Reisfeldern in großen Mengen vorhandenen Biomasse. »Wir können Emissionen vermeiden, Ressourcen schonen, das Grundwasser schützen«, wirbt Dr. Abdallah Nassour für die Verwendung von Biomasse und Abfällen zur Energiegewinnung. Wie das Reisstroh am effektivsten in Energie umgesetzt werden kann, wird von der Rostocker Universität und dem Deutschen Biomasseforschungszentrum ermittelt. Es sollen innovative Technologien entwickelt werden, die nicht nur für Vietnam, sondern generell für ärmere Länder finanzierbar sind.

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Das 17. Nachhaltigkeitsziel umfasst unter anderem, dass bis 2030 …

  • Zusagen im Bereich der öffentlichen Entwicklungshilfe voll eingehalten werden, einschließlich der Verpflichtung, die Zielvorgabe von 0,7 Prozent des jeweiligen Bruttonationaleinkommens ­ zugunsten der Entwicklungsländer und 0,2 Prozent zugunsten der am wenigsten entwickelten Länder zu erreichen.

  • die globalen Partnerschaften und dabei Multi-Akteurs-Partnerschaften ausgebaut werden zur Mobilisierung und zum Austausch von Wissen, Fachkenntnissen, Technologie und finanziellen ­ Ressourcen.

  • die Überschuldung von Entwicklungsländern verringert wird.

  • ein universales, regelgestütztes, offenes, nicht-diskriminierendes und gerechtes multilaterales Handelssystem gefördert wird.

Was bedeutet das für Mecklenburg-Vorpommern?

Neben den Staaten können auch die Bürger*innen, Unternehmen und Kommunen auf vielfältige Weise dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele schrittweise zu verwirklichen. In Deutschland gibt es derzeit zum Beispiel rund 200 zertifizierte Fairtrade-Städte, die den fairen Handel gezielt fördern, davon Schwerin und Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Mehr Kommunen könnten diesem Beispiel folgen, mehr Verbraucher*innen sich für Fairtrade entscheiden. Für Finanzprodukte existieren ebenfalls nachhaltige Alternativen. Nicht nur private Anleger, auch Kommunen und das Land legen Gelder auf dem Finanzmarkt an und könnten dabei stärker auf nachhaltige Investitionen setzen. Auch Partnerschaften sind wichtig: So berät etwa die Stadt Rostock die guatemaltekische Stadt Panajachel in Fragen der Müllentsorgung, inzwischen fährt dort ein Müllfahrzeug der Hansestadt.

Nachdem Deutschland 2017 erstmals das Ziel erreichte, 0,7 % des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe auszugeben, wird es nach derzeitigen Planungen 2018 und in den Folgejahren wieder deutlich verfehlt. Diese Tendenz sollten wir wieder umkehren. Der Einsatz dafür lohnt sich.

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