Projekt Beschreibung

Respektvollen Umgang lernen

Ein Schild mit der Aufschrift »Offener Garten« weist den Weg zu rund 800 Quadratmetern mit Obstbäumen, Hochbeeten und Sitzecke. »Es ist zwar schwierig mit Vandalismus, aber wir schließen den Garten wirklich nie zu«, erzählt Isabell. Die Sozialarbeiterin begleitet das Projekt Garten.Werk.Stadt des Demokratiebahnhofs in Anklam. Gemeinsam mit Jugendlichen werden Beete angelegt und bepflanzt, später wird geerntet und weiterverarbeitet. »Der Garten ist für alle da, alle sollen sich hier begegnen können, in Respekt miteinander.«

Dieses Ziel wird jedoch nicht in der ganzen Stadt geteilt. Während des Bundestagswahlkampfs 2017 wurde der Demokratiebahnhof mit Farbbomben und Molotowcocktails angegriffen. Einige Anklamer*innen unterstützen ihn seitdem, viele reagieren allerdings zurückhaltend. »Die älteren Leute hier sind sehr skeptisch, die Jugendlichen trauen sich eher her.« So werden die Räume im alten Bahnhofsgebäude von Anklam vor allem von Jugendlichen aus dem Förderzentrum und aus anderen Schulen nach der Unterrichtszeit genutzt.

Es gibt verschiedene Angebote, z. B. das Fahrradprojekt, die Näh- und Siebdruckwerkstatt, gemeinsames Kochen aber auch den offenen Jugendtreff. »Die meisten wollen nach der Schule einfach in Ruhe gelassen werden«, räumt Marten ein. Der Erzieher setzt sich in der täglichen Arbeit regelmäßig mit rechten Sprüchen der Jugendlichen auseinander: »Unser Minimalanspruch ist: Bestimmte Wörter werden hier nicht gesagt, weil sich alle wohlfühlen sollen. Und was wir uns in unserem Idealbild vorstellen, ist, dass die Jugendlichen nachdenken, warum es doof ist, so etwas zu sagen.«

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Das 16. Nachhaltigkeitsziel umfasst unter anderem, dass bis 2030 …

  • alle Formen von Gewalt gegen Menschen, vor allem gegen Kinder, beendet werden.

  • illegale Finanz- und Waffenströme deutlich verringert werden.

  • der öffentliche Zugang zu Informationen gewährleistet und die Grundfreiheiten geschützt werden.

  • alle Menschen Zugang zu Justiz erhalten und transparente, leistungsfähige und rechenschaftspflichtige Institutionen auf allen Ebenen aufgebaut werden.

  • die Teilhabe der Entwicklungsländer an den globalen Lenkungsinstitutionen erweitert und verstärkt wird.

Was bedeutet das für Mecklenburg-Vorpommern?

So einig sich Viele bei dem Wunsch nach Frieden sind, so kontrovers sind die Wege dorthin. Es gibt aber viele Möglichkeiten, Konfliktpotenziale und Kriegsursachen zu reduzieren. So ist Klimaschutz auch ein Beitrag zur Friedenssicherung, denn die Folgen des Klimawandels können ganze Regionen destabilisieren und zu neuen Verteilungskämpfen führen. Ein Verzicht auf Waffenlieferungen an Krisenländer und kriegsführende Staaten wäre ebenfalls wichtig. Mit dem Erstarken nationalistischer Strömungen gewinnen politische Bildung, interkultureller Austausch und der Dialog mit unseren Nachbarstaaten noch höhere Bedeutung.

Kinder erleiden weltweit häufig Gewalt – etwa als Kriegsopfer oder bei der Kinderarbeit, zum Beispiel auf Kakaoplantagen für unsere Schokolade. Doch auch bei uns gibt es Gefahren: In vielen Kommunen verzeichnen Jugendämter gerade für den Schutz vor Kindeswohlgefährdung zunehmend Personallücken.

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