Projekt Beschreibung

Perspektiven für die Zukunft

1990 gründeten Einwohner*innen von Wangelin und den umliegenden Gemeinden den Verein zur Förderung angemessener Lebensverhältnisse e. V., um die Zukunft der Region zu gestalten. Auf dem alten Militärflughafen wurden Bäume gepflanzt, es wurde mit erneuerbaren Energien und ökologischen Baustoffen experimentiert. Das u. a. im Lehmbau gesammelte Wissen wird seit einigen Jahren in den Wangeliner Workcamps weitergegeben.

»Wir wollen jungen Menschen Vertrauen in ihre handwerklichen Fähigkeiten vermitteln und sie darin unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden«, erklärt Eva-Maria Mikutta. Teilnehmende zwischen 16 und 25 Jahren entwickeln auf realen Baustellen zukunftsträchtige Projekte. In einwöchigen Workshops widmen sie sich unter Verwendung von erneuerbarem und recyceltem Material beispielsweise dem Bau einer Solar­dusche. Unterstützung erhalten sie dabei von Fachanleiter*innen, doch hauptsächlich wird selbständig gearbeitet: »Ziel ist, dass die Teilnehmenden von Grund auf verstehen, was sie tun. Und zwar durch Ausprobieren, Experimentieren, Erkunden«, so Eva-Maria Mikutta.

Die Kurse werden von vielen Menschen besucht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, beim gemeinsamen Gestalten geraten die sprachlichen Fähigkeiten aber in den Hintergrund. Im Ofenbau-Workshop entstehen u. a. ein traditionell iranischer Ofen und einer für indisches Tandoori-Brot. Zum Ende der Workcamps präsentieren die Teil­nehmenden ihre Ergebnisse und erhalten Zertifikate. Doch für viele endet der Kontakt nach Wangelin damit nicht, sie kommen mehrfach zu Workshops und bringen auch Freund*innen mit.

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Das 4. Nachhaltigkeitsziel umfasst unter anderem, dass bis 2030 …

  • der gleichberechtigte Zugang aller Frauen und Männer zu einer hochwertigen fachlichen, beruflichen und tertiären Bildung einschließlich universitärer Bildung gewährleistet ist.

  • Bildungseinrichtungen gebaut und ausgebaut werden, die kinder-, behinderten- und geschlechtergerecht sind und eine sichere,
    gewaltfreie, inklusive und effektive Lernumgebung für alle bieten.

  • sichergestellt wird, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben.

Was bedeutet das für Mecklenburg-Vorpommern?

In Mecklenburg-Vorpommern muss die Entwicklung zu einem inklusiven Schul- und Bildungswesen engagierter vollzogen werden. Für dieses Ziel sind Lehrkräfte, Eltern und Lernende nur zu gewinnen, wenn die inklusiven Rahmenbedingungen auch eine bestmögliche Förderung und ein positives Lernumfeld für alle Kinder und Jugendlichen gewährleisten. Dafür müssen deutlich mehr qualifizierte Fachkräfte ausgebildet und eingestellt sowie Schulen und andere Bildungsstätten baulich und technisch modernisiert werden.

Zugleich müssen wir dafür sorgen, dass niemand durch den digitalen Wandel abgehängt wird und alle Generationen dazu befähigt werden, ihre Gesellschaft bewusst mitgestalten zu können. Konzepte der nachhaltigen Entwicklung und des Globalen Lernens sollten in allen Lehrplänen Berücksichtigung finden.

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KONTAKT

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Sabine Krüger
RENN.nord bei ANE MV
03843 77 69 05

Christine Decker
Heinrich-Böll-Stiftung MV
0381 49 22 184