Projekt Beschreibung

Nachhaltige Infrastruktur
für die Sonneninsel Usedom

Davon, dass Elektroautos umweltfreundlich sind, ist Frank Haney überzeugt: »Man bekommt schneller Rückmeldung, wann man ressourcenintensiv und wann man schonend unterwegs ist. Da passt man den Fahrstil schnell an.« Doch dieses Potenzial muss auch genutzt werden. Seit vier Jahren beschäftigen sich Frank und Madlen Haney sowie acht Mitstreiter*innen mit Elektromobilität. Sie gründeten die Bürgerenergiegenossenschaft Inselwerke und ­richteten auf Usedom und dem angrenzenden Festland Ladestationen ein, die Elektrofahrzeuge mit Ökostrom versorgen.

Bisher wurden dank EU-Förderung 20 Ladestationen finanziert, die aktuell hauptsächlich von Tourist*innen genutzt werden. In der Sommersaison gehen die Ladezahlen deutlich nach oben, vor allem in Ahlbeck. Zwei der dortigen Ladesäulen stehen überdacht auf einem Parkplatz – mit einer Solaranlage auf dem Dach. »Stecker rein, Karte ran und laden«, so einfach funktioniert das Tanken, beschreibt Frank Haney. Bei den Inselwerken kostet das Laden Geld, was für einige Kund*innen ungewohnt ist, da viele Anbieter den Strom zu Werbezwecken gratis abgeben. »Doch wir wollen hier keine Werbung machen, sondern auf Dauer etwas verändern«, sagt Frank Haney. Die Genossenschaft versucht, das Thema E-Mobilität vor allem ökologisch zu gestalten.

Langsam gewinnt sie damit auch die Insulaner*innen für sich: »Elektromobilität ist hier bei uns angekommen. Die Gemeinde Heringsdorf hat sich ein Elektroauto für Dienstfahrten zugelegt«, führt Frank Haney aus. Und die Inselwerke legen nach: Bald werden 20 weitere Ladestationen in der Region entstehen.

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Das 9. Nachhaltigkeitsziel umfasst unter anderem, dass bis 2030 …

  • eine nachhaltige und verlässliche Infrastruktur aufgebaut und dabei der Schwerpunkt auf einen erschwinglichen und gleichberechtigten Zugang gelegt wird.

  • die Infrastruktur mit effizienterem Ressourceneinsatz und unter vermehrter Nutzung umweltverträglicher Technologien und Industrieprozesse modernisiert wird.

  • insbesondere in den Entwicklungsländern die Forschung und Innovation sowie der Zugang zu bezahlbaren Krediten und ihre Einbindung in Wertschöpfungsketten erhöht wird.

Was bedeutet das für Mecklenburg-Vorpommern?

Erhalt und Ausbau der Infrastruktur sind in einem dünn besiedelten Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern eine Herausforderung. Wenn wir den Trend zur Landflucht aufhalten wollen, darf der ländliche Raum nicht abgehängt werden. So ist zum Beispiel der flächendeckende Zugang zu schnellem Internet eine Voraussetzung für Innovation. Das gilt auch für den Wandel zum emissionsarmen Autoverkehr. Hierfür müssen die Infrastruktur für Wasserstoff-Tankstellen und Elektroladestationen deutlich ausgebaut und Teilhabemöglichkeiten erschlossen werden.

Es gibt bei uns bereits gute Beispiele für Innovationen mit Nachhaltigkeitseffekten, etwa bei der Entwicklung umweltfreundlicher Schiffsantriebe. Geeignete Kriterien in der Wirtschafts- und Forschungsförderung könnten diese Bereiche weiter voranbringen. Effizienter Ressourceneinsatz bedeutet zudem, Transportwege zu verkürzen und lokale Wertschöpfung zu stärken.

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