Projekt Beschreibung

Regionale Produkte aus der Nachbarschaft

Das Leben auf dem Land ist jenseits jeder Dorfromantik nicht immer einfach: kaum öffentlicher Nahverkehr, kleine Läden gehen ein, ­lokale Produzent*innen haben kaum Möglichkeiten, ihre Ware vor Ort zu verkaufen. Im Jahr 2014 gründeten daher Unternehmen aus der Mecklenburgischen Schweiz den Verein Die Meck-Schweizer e. V., 2017 wurde er in eine Genossenschaft umgewandelt. »Wir ­wohnen hier, deshalb werden wir hier auch aktiv«, führt Dörte Wollenberg aus.

Auf einer Online-Plattform können sich Produzent*innen, ­Einzelhandel und Gastronom*innen aus der Mecklenburgischen Schweiz anmelden und auf einem virtuellen Marktplatz zueinander finden. 70 Unternehmen sind es mittlerweile. Transportiert werden die bestellten Waren mit Elektrofahrzeugen, die mit hauseigen produziertem Solarstrom betrieben werden. Darüber hinaus eröffnete Meck-Schweizer vor kurzem einen Regionalladen in Gessin, in dem Privatleute regionale Produkte kaufen können. Nudeln aus Waren, Fischprodukte aus Altkalen, Obst und Gemüse von Gärtnereien um die Ecke. Mit dem Laden soll die Wirtschaft in der Region gestärkt werden: »Wenn es dort wirklich ein alternatives Angebot mit Produkten gibt, die ich nicht überall bekomme, dann kann das eine große Chance für diese kleineren Läden sein«, erklärt Dörte Wollenberg.

Langfristig wollen die Mitglieder der Genossenschaft Perspektiven in der Mecklenburgischen Schweiz schaffen. »Weil wir daran glauben, dass der ländliche Raum lebendig gehalten werden kann.« Und Dörte Wollenberg hofft, dass das Konzept auch in anderen Gegenden begeistert: »Über Nachahmer*innen würden wir uns total freuen.«

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Das 8. Nachhaltigkeitsziel umfasst unter anderem, dass bis 2030 …

  • Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle Frauen und Männer, einschließlich Menschen mit Behinderungen, sowie gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit erreicht werden.

  • der Anteil junger Menschen ohne Beschäftigung und ohne Schul- oder Berufsausbildung erheblich verringert ist.

  • die Arbeitsrechte geschützt und sichere Arbeitsumgebungen für alle Arbeitnehmer*innen gefördert werden.

  • nachhaltiger Tourismus gefördert wird, der die lokale Kultur und lokale Produkte unterstütz

  • die weltweite Ressourceneffizienz verbessert wird und Wirtschaftswachstum nicht mehr mit Umweltzerstörung einher geht.

Was bedeutet das für Mecklenburg-Vorpommern?

Trotz guter Arbeitsmarktzahlen gibt es auch bei uns Risikogruppen für prekäre Beschäftigungsverhältnisse. So verlassen fast neun Prozent der Schüler*innen in Mecklenburg-Vorpommern die Schule ohne einen Abschluss, der den Berufseinstieg ermöglicht. Die ­Bildungschancen müssen darum weiter verbessert werden.

Nachhaltigkeit ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Als Tourismusland leben wir von unseren Naturschätzen. Nachhaltiger Tourismus bedeutet darum zum Beispiel, die Zerstörung von Naturräumen zu unterbinden sowie klare Vorgaben für saubere Kreuzfahrtschiffe inkl. der nötigen Infrastruktur zu schaffen. Eine bessere Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere der Bahn, muss entwickelt werden.

In unserer Landwirtschaft dominiert der Anbau von Monokulturen durch Agrarkonzerne. Die Wertschöpfung für die Region ist jedoch gering. Regionale Veredlung in Verbindung mit nachhaltigen Anbaumethoden sind ein Schlüssel für mehr Wachstum und lebenswerte Dörfer.

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